BERUFUNG GEGEN EHF URTEIL ALS KLARES ZEICHEN GEGEN GEWALT UND RASSISMUS

Foto: Rene Weiss

MITTEILUNG DES FÖRTHOF UHK KREMS ZUR ENTSCHEIDUNG DES EHF HANDBALLGERICHTS

27. Dezember 2022

Der Förthof UHK Krems hat mit der moralischen Unterstützung der Stadt Krems, des Landes Niederösterreich und der Österreichischen Handball Community entschieden gegen eine unverständliche Entscheidung des EHF Handballgerichts Berufung einzulegen. Dies um ein klares Zeichen gegen Gewalt und Rassismus zu setzen und für ein friedliches Miteinander und das Hochhalten Europäischer Werte.

Nach dem skandalösen und unfassbar gefährlichen Verhalten serbischer Fans beim Heimspiel des Förthof UHK Krems gegen den RK Vojvodina (Statement des Förthof UHK Krems hier), hatte der Verein aus Sicherheitsgründen angekündigt nicht zum Rückspiel in Serbien anreisen zu wollen. Dafür wurde der Förthof UHK Krems vom EHF Handballgericht zu einer Geldstrafe von € 7.500 verurteilt und haftet zusätzlich für allfällige Schäden, welche der EHF bzw. deren Partnern entstehen (EHF Urteil im Detail hier). Der RK Vojvodina hat zwar ebenso eine Geldstrafe von € 7.500 (+ € 7.500 auf Bewährung) für das Verhalten seiner Fans erhalten, steigt aber kampflos mit einem 10:0 in die nächste Runde des EHF European Cup auf.

Zu behaupten, wir wären von dieser Entscheidung enttäuscht, ist eine Untertreibung. Wir sind schockiert.

Der Europäische Handballverband EHF hätte die einmalige Möglichkeit gehabt, mit dem Urteil ein klares und eindeutiges Zeichen gegen Gewalt und Rassismus im Handballsport zu setzen. Diese  zukunftsweisende Chance hat die EHF nicht nur versäumt, stattdessen wurde Gewalt und offen zur Schau getragener Rassismus sogar geringer pönalisiert als die Ankündigung wegen grober Sicherheitsbedenken nicht nach Serbien reisen zu wollen.

Von Seiten der EHF wurde uns über die Medien weiters ausgerichtet, wir hätten nicht taktisch klug gehandelt und voreilig entschieden. Wenn es um unsere Werte und Ideale geht, handeln wir nicht taktisch, sondern beziehen eine klare Stellung. Und das aus Überzeugung, im Rahmen der Gesetze und entsprechend unserer Europäischen Wertevorstellungen! Denn als ehrenamtlich geführter Verein mit über 300 Kindern sind wir dafür verantwortlich, welches Vorbild wir für unsere Mitglieder sein wollen und welches Bild wir in der Öffentlichkeit abgeben.

Aus diesem Grund haben wir uns auch dafür entschieden gegen das Urteil Berufung einzulegen und hoffen bzw. vertrauen darauf, dass sich das EHF Berufungsgericht eingehend mit unseren Argumenten auseinandersetzt (NÖN-Leserbrief des Obmannes mit der Zusammenfassung aller Fakten) und zu einer an deren Entscheidung kommt.

Nämlich zu einer Entscheidung, die nicht jenen Verein bestraft, der sich ungeachtet der daraus erwachsenden Konsequenzen gegen Gewalt und Rassismus ausspricht, sondern den, der dafür verantwortlich war und ist.

Es liegt daher hohe Verantwortung bei dem EHF Berufungsgericht, denn diese Entscheidung wird maßgeblich und nachhaltig dafür verantwortlich sein, welches Bild der europäische Handball mit diesem Urteil abgeben will.

Förthof UHK Krems.
Gegen Gewalt. Für ein Miteinander.

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Press release from the Förthof UHK Krems on the decision of the EHF handball court

APPEAL AGAINST EHF JUDGMENT AS A CLEAR SIGN AGAINST VIOLENCE AND RACISM.

With the moral support of the City of Krems, the State of Lower Austria and the Austrian Handball Community, the Förthof UHK Krems has decided to appeal against an incomprehensible decision by the EHF Handball Court. This is to send a clear signal against violence and racism and for peaceful coexistence and the upholding of European values.

After the scandalous and incredibly dangerous behavior of Serbian fans at the home game of Förthof UHK Krems against RK Vojvodina (statement of UHK Krems here), the club announced for security reasons that they did not want to travel to Serbia for the second leg. For this, the UHK Krems was sentenced to a fine of €7,500 by the EHF handball court and is also liable for any damage incurred by the EHF or its partners. (EHF verdict in detail here) RK Vojvodina also received a fine of €7,500 (+ €7,500 on probation) for the behavior of their fans, but they advanced to the next round of the EHK European Cup with a 10-0 win without a fight.

To say we’re disappointed with this decision is an understatement. We are shocked.

The European Handball Federation EHF would have had the unique opportunity to send a clear signal against violence and racism in handball with the verdict. The EHF not only missed this forward-looking opportunity, instead, violence and openly displayed racism were penalized even less than the announcement not to travel to Serbia due to serious security concerns.

The EHF informed us via the media that we had not acted tactically and made hasty decisions. When it comes to our values and ideals, we do not act tactically, but take a clear position. And that out of conviction, within the framework of the law and in accordance with our European values! Because as a voluntary association with over 300 children, we are responsible for the role model we want to be for our members and the image we give to the public.

For this reason, we have also decided to appeal against the judgment and hope that the EHF Court of Appeal will deal with our arguments in detail (a letter of our chairman to the press with a summary of all facts) and come to a different decision.

Namely, a decision that does not punish the club that speaks out against violence and racism regardless of the resulting consequences, but rather those who were and are responsible for it.

The EHF Court of Appeal therefore bears a great deal of responsibility, because this decision will be decisively and sustainably responsible for the image that European handball wants to convey with this judgement.

Forthof UHK Krems.
Against violence. For a togetherness.